Tools für Journalisten und Blogger – Teil 4

Auch in Teil 4 meiner Serie stelle ich Werkzeuge vor, die die Recherche im Internet erleichtern, neue Darstellungsformen ermöglichen, Filterfunktionen übernehmen oder im Web-Alltag sonstwie praktisch sind.

Teil der Listen sind sowohl bekannte als auch weniger bekannte Tools. Viele davon nutze ich regelmäßig, manche habe ich nur ausprobiert, wieder andere wurden mir empfohlen oder habe ich gefunden, ohne dass ich sie schon getestet habe.

Liste von Werkzeugen für Blogger und Journalisten (Teil 4)

  1. Crowdvoice ist vor allem etwas für Journalisten, die sich mit internationalen politischen und gesellschaftlichen Themen beschäftigen. Die Plattform sammelt Stimmen des Protests: Fotos, Videos, Tweets und Links direkt von Augenzeugen von Protestbewegungen (mehr Infos). Ein Beispiel sind die Proteste gegen Gewalt gegen Frauen in Indien und Südafrika. Inhalte lassen sich gezielt suchen, nach Oberthema, Stichworten, Monat oder Geodaten. Man kann sie als RSS-Feed abonnieren und als Widget einbinden. Außerdem findet man statistische Daten zu Protesten und Themen samt Quellen (das sind die Inhalte mit einem Balkendiagramm-Symbol). Ich denke, Crowdvoice kann ein mächtiges Tool für die Recherche sein und vielleicht auch bei der Verifizierung von Inhalten helfen. Man muss sich aber etwas reinfuchsen. Und natürlich vorsichtig sein, denn die Inhalte werden per Crowdsourcing gesammelt (und lassen sich deshalb auch als unangemessen melden). Falls damit schon jemand konkrete Erfahrungen gesammelt hat, wäre ich für Feedback dankbar. Auf der Website der UK-Wired ist ein interessanter Beitrag zu Crowdvoice zu finden. 
  2. Auf dem BarCamp Ruhr 6 wurde das Textanalyse-Tool der Wortliga GmbH empfohlen. Es prüft Texte auf Prägnanz, Verständlichkeit und Ästhetik nach dem Hamburger Verständlichkeitsmodell. Das Tool ersetzt natürlich nicht das Korrekturlesen, kann es aber nach Angaben der Wortliga GmbH beschleunigen.
  3. Der Dabblet-Editor ist was für diejenigen, die sich mit Code beschäftigen. Damit kann man HTML-Codes und CSS-Snippets schnell, webbasiert und live testen, ohne ständig in die Browser-Vorschau wechseln zu müssen. Das Ergebnis lässt sich Teilen und speichern. Hier geht’s zu den FAQ und hier zu den wichtigsten Features, aufgelistet von der Entwicklerin, Lea Verou (mit Video).
  4. Tame von Tazaldoo (Beta) hilft bei der Analyse der Twitter-Timeline und beim Suchen im Twitter-Universum. Damit kann man zum Beispiel schnell sehen, welche Hashtags, Tweeps und Links in den letzten 24 Stunden wichtig waren – in der eigenen Timeline oder generell bei Twitter. Damit lassen sich also Influencer, Experten, Gesprächspartner und viel diskutierte Themen finden, auch wenn man mal nicht so viel Zeit für Twitter hat. Die Macher von Tame suchen übrigens Investoren (mehr Infos und Video dazu). Das folgende Demo-Video zeigt die Funktionen von Tame im Detail: [youtube]http://youtu.be/mkMSazsIcbM[/youtube]
  5. Ich nutze seit Jahren PDFJoin, um einzelne PDF-Dateien wie Arbeitsproben schnell zusammenzufügen. Bis 15 MB ist der Service kostenlos. Und mit den PDF-Tools von Dinbrief lassen sich PDFs  nicht nur zusammenfügen, sondern auch zerteilen, ver- und entschlüsseln.
  6. Zum Abschluss und mit einem Augenzwinkern hier zwei Tools aus der Esoterik-Ecke: Ommwriter und Nature Sounds. Der Ommwriter soll einem dabei helfen, sich ganz aufs Schreiben zu konzentrieren. Das Single-Tasking funktioniert auf dem Mac, PC und iPad und hat in der kostenlosen Version 1 ein paar Hintergründe, Musik und Schriftarten zur Auswahl. Die FAQ heißen hier “Frequently Meditated Questions” und zum Tool gibt’s das langweiligste Demo-Video *ever*. Aber vielleicht ist ja gerade das der richtige Ansatz für volle Konzentration? Mit dem Soundmixer von naturesoundsfor.me kann man etliche Naturaudios hören oder miteinander mixen. Die eigenen Remixe kann man ins Blog einbinden und veröffentlichen. Oder man nimmt einfach Remixe, die andere hergestellt haben. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Schnurren einer Katze oder frühlingshafter Garten-Atmo? ;) [row][column span=2][/column][column span=2][/column][/row]

Alle Teile der Serie mit Tool-Listen sowie längere Artikel zu einzelnen Tools findet ihr HIER. 

Helft mir bei der Sammlung!

Wer nützliche Tools kennt, die ich unbedingt auflisten sollte: Ich bin dankbar für Hinweise, in den Kommentaren, bei Twitter Google Plus oder Facebook! Außerdem freue ich mich über Feedback, falls ihr gelistete Tools selbst nutzt, genutzt oder gegen andere ausgetauscht habt.

7 Kommentare

  1. Der Dabblet-Editor ist ziemlich cool :)

    Als ich vor Kurzem auf einen Mac umgestiegen bin, war eine der besten Sachen, dass schon der Standard-pdf-Reader all das kann, wofür man unter Windows allerlei verschiedene Tools braucht, also mergen, nur einzelne Seiten speichern etc.

  2. Probiere doch einmal so harte Werkzeuge wie Coda für Mac oder Notepad++. Dies sind basale Editoren, die mit Scripting erweitert werden können. Die Werkzeuge layouten nahezu jede Programmiersprache, erlauben mit Makros zu arbeiten, sich gegen Datenbanken zu verbinden und mit Snippets, Phrasen und Vorlagen zu arbeiten. Weil alles bei denen Text ist, wird nichts versteckt und alles kann den eigenen Vorstellungen angepasst werden. Dabei werden alle Browser wie sie sind verwendet, was angeblich auch besser ist, als mit einem Browserplugin innerhalb einer fertig kompilierten Anwendung zu arbeiten.
    Die beiden Tools sind optimale Werkzeuge für HTML5. JS und CSS3 und kompatibel zu denen vorherigen Standards.
    Beispielhaft sei das arbeiten mit Regexp in beliebig großen Text- oder Binärdokumenten genannt. Notepad++ bietet freie Wahl bei dem Textencoding. Dies ist ein Feature, welches ultimativ wichtig ist für Crossplatform – Arbeiten mit Text.

  3. Hallo, vielen Dank für die Tipps! Ich code selbst bisher nur sehr wenig, aber ich kann mir vorstellen, dass einige der Leser hier richtig was damit anfangen können. :)

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