10 Ideen von Mathias Menzl zur Finanzierung des digitalen Journalismus: Leseempfehlung

Ich wollte eigentlich erstmal generell keine Beiträge mehr lesen, in denen “Journalisten müssen” oder “Journalisten dürfen nicht” steht. Ich bin übersättigt. Konkrete, mutige Ideen fehlen meist und kommen wenn nur selten aus den Redaktionen und Verlagen selbst. Mathias Menzl hat vor ein paar Tagen jedoch ganz konkrete, lesenswerte Vorschläge zur Monetarisierung des Journalismus und Digitalisierung des Verlagsgeschäfts aufgeschrieben, die ich hiermit empfehle zu lesen.

 Darin geht es um folgende 10 Aspekte der Finanzierung:

Finanzierung-Journalismus-2

Einiges davon halte ich zwar für eine gute Idee, aber in deutschen Redaktionen schwer durchsetzbar. Ich möchte nicht auf jeden Punkt ausführlich eingehen, nur kurz auf die Idee der Branded Journalists. Mathias Menzl schreibt dazu: “Die Bedingung dafür: die Journalisten müssen ihre digitales Portfolio aufbauen wollen und pflegen. Das ist m.E. aber eine Voraussetzung, die ein Journalist heutzutage mitbringen muss.”  Viele (auch junge) deutsche Journalisten sind aber sehr ängstlich, wenn es um die Selbstdarstellung im Web geht. Das eigene Online-Netzwerk besteht – soweit vorhanden – oft fast ausschließlich aus Kollegen, die die im Netzwerk geteilten Inhalte auch ohne das Teilen im Netzwerk lesen würden, und der Gedanke, sich ernsthaft selbst zu vermarkten, schreckt viele ab (aus teilweise durchaus nachvollziehbaren Gründen).

Ich glaube, dass es insbesondere innerhalb von Redaktionen und Verlagen kaum ein Bewusstsein dafür gibt, warum einzelne Journalisten über die Autorenzeile oder Kommentare hinaus selbst zur Vermarktung beitragen sollten oder wie sie das könnten. Selbst viele freie Journalisten tun sich damit schwer, obwohl für sie noch viel offensichtlicher ist, warum die digitale Selbstvermarktung Sinn macht.

Jede Redaktion muss eigenen Finanzierungs-Katalog stricken

Fest steht: Jede Redaktion wird sich ausprobieren müssen, um aus den für sie passenden Aspekten den eigenen Finanzierungs-Katalog zu stricken. Für manche Redaktionen kann auch so etwas wie Branded Journalists funktionieren. Deshalb sind solche Beiträge mit konkreten Ideen, die ja abgeleitet sind von Erfahrungen aus verwandten Bereichen wie Games, Musik und Programmierung, lesenswert und wichtig.

Von daher kann ich Mathias Menzl trotz des von mir derzeit ungeliebten Satzfragmentes nur zustimmen: “Journalisten müssen mehr wie Produkt Manager denken.”  Seine Ideen liefern einen guten Ansatz.

Gebt mir Links!

[alert alert-info]Ich habe in den letzten Wochen öfter Beiträge mit so konkreten Ideen gelesen, weiß aber leider nicht mehr, wo. Hat jemand ein besseres Gedächtnis als ich? Ich wäre dankbar für Links zu Beiträgen mit weiteren Finanzierungs-Ideen. :)[/alert]

5 Kommentare

  1. Auf Anhieb fallen mir da von deutschen Verlagen nur so “Kleinigkeiten” wie Apps und kostenpflichtige Serviceangebote ein, also nichts Innovatives, was nicht auch andere anbieten. Möglicherweise hört’s da auch schon auf. Das, was dann doch eher in Richtung “innovativ” geht (größere Datenjournalismusprojekte wie der Zugmonitor, Live-Streams u.ä.) gibt’s ja bislang auch kostenlos.

    Ich frage mal bei Twitter rum. ;)

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